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Subheadline: Neue Initiative der Bürgerstiftung und Bäckerinnung
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12.09.2013

Osnabrück. Ab 4. Oktober sollen zahlreiche Bäckereien in Osnabrück und Umgebung ein sogenanntes „Bürgerbrot“ verkaufen. Das soll nicht nur gut schmecken, sondern mit ihm tut man auch Gutes: 30 Cent pro Laib gehen an die Bürgerstiftung Osnabrück, die damit die Aktion Kinderwünsche etwa zu Weihnachten finanziert.

Eine dicke Scheibe des noch warmen Dreiviertelpfünders schnitt Rainer Niemeyer bei der Vorstellung zum Probieren an. Er selbst hatte das Brot auch noch nicht gekostet. „Hm, frisch und mit Knusperkruste, wunderbar", meinte der Vizevorsitzende der Bäcker-Innung zu Osnabrück. Deren Chef Willi Wolke hat das Brot kreiert: Neu könnte er das Rad ja nicht erfinden, und da sei ihm die Idee gekommen, ein Brot wie vor 100 Jahren zu backen.

„Dazu braucht es nur Natursauerteig, Weizen- oder Roggenmehl, dazu Wasser, Salz und Hefe", verriet der erfahrene Glandorfer Bäckermeister seine Rezeptur. Und damit das Brot lange frisch bleibe, seien zusätzlich noch fünf Prozent Quark mit drin. „Sonst garantiert keine weiteren Zusatz- und Konservierungsstoffe", versprach Wolke. Selbst beim Mehl habe er auf
den Standard von 1913 zurückgegriffen. Verwendet werde mindestens die Mehltype 1050, weil die noch viele wertvolle Ballaststoffe beinhalte, erklärte er.

Er hoffe, dass viele der 50 backenden Innungsbetriebe der Region Osnabrück das Bürgerbrot nachbüken und zum Verkauf anböten. Um komplizierte Abrechnungsverfahren zu vermeiden, solle jeder Bäcker beispielsweise 100 Banderolen zum Preis von je 30 Cent über die Innung kaufen. „Dieser Betrag geht dann direkt an die Bürgerstiftung." Das an der Banderole erkennbare Brot könne dann je nach Betrieb für 3 bis 3,30 Euro an die Endverbraucher weitergegeben werden. „Wir hoffen, bis Weihnachten 15 000 bis 20 000 Brote zu verkaufen. Das könnte für die Kinderwünsche-Aktion bis zu 7000 Euro bringen", rechnete Willi Wolke vor.

Der Einfall, ein „Bürgerbrot" zu verkaufen, kam von Klaus Lang, dem Osnabrücker Bürgerstiftungsvorsitzenden. Die Aktion soll dem Projekt „Kinderwünsche" einen weiteren Schub verleihen. Seit 2010 erfüllt die Stiftung zweimal im Jahr - und im besonderen Bedarfsfall auch mal zwischendurch - ganz persönliche Herzenswünsche benachteiligter Kinder. „Die Käufer des Bürgerbrotes fördert damit einen wichtigen sozialen Zweck, und er schafft ein Stück Chancengleichheit", sagte Lang.

Lecker und kreativ: Rainer Niemeyer, Willi Wolke und Klaus Lang (von links) bei der Vorstellung des neuen Bürgerbrots, mit dessen Hilfe Kinderwünsche erfüllt werden sollen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 12.09.2013





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