Zunächst spielte er vertraute Werke Johann Sebastian Bachs auf der Orgel, um anschließend deren freie Bearbeitung für das Klavier zu präsentieren, die der deutsch-italienische Komponist Ferruccio Busoni im Jahr 1900 vorgenommen hat, um ihnen zu einer Zeit Gehör zu verschaffen, in der die Orgel im Konzertleben keine Rolle gespielt hat.

Dabei beließ er es allerdings nicht bei einer bloßen Übertragung, sondern nutzte das Potenzial der Originale, um die typischen Dreiklänge der Orgel so opulent in Akkorde aufzuschichten, dass seine darauf basierenden Neuschöpfungen auf dem Klavier umso mächtiger klingen.

Am Beispiel von zwei längeren Toccatas und zwei kürzeren Choralvorspielen veranschaulichte Carsten Zündorf als Doppel-Solist an Orgel und Klavier virtuos die romantisierende Aus-, Um- und Weitergestaltung der Bach’schen Substanz durch Busoni.

Ganz im Sinne der Brücke zwischen Bürgerkirche und Bürgerstiftung fließt der Erlös dieses ungewöhnlichen Benefizkonzerts zu gleichen Teilen an die Aktion Kinderwünsche und die „Musik an Marien“.

Doppel-Solo: Kirchenmusikdirektor Carsten Zündorf spielte Bach-Werke an der Orgel und deren Bearbeitungen durch Ferruccio Busoni am Konzertflügel. Foto: Egmont Seiler

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 15.11.2016
Artikel von Matthias Liedtke