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31.07.2015

(31.07.2015) Die Treuhandstiftung „Historisches Bewahren denkmalgeschützter Friedhofskultur“ hat die Friedhofskapelle des Osnabrücker Hasefriedhofs im Kleinformat nachbauen lassen. Das Modell soll helfen, den Blick der Bürger auf die historisch bedeutsame Bausubstanz der Osnabrücker historischen Friedhöfe zu lenken.

Die Friedhofskapelle auf dem Hasefriedhof wurde im Jahr 1865 von dem Osnabrücker Stadtbaumeister Wilhelm Richard (1816-1900) erbaut. Richard war der erste und gleichzeitig wichtigste Stadtbaumeister Osnabrücks. Er initiierte die erste große Stadterweiterung nach dem Mittelalter und etablierte den Rundbogenstil in Osnabrück, der fortan zahlreiche Gebäude prägte.

Erhaltene, wichtige Werke Richards in Osnabrück und Umgebung sind die Ev.-luth. Martini-Kirche in Melle-Buer, das Stüvehaus (heute Volkshochschule) an der Bergstraße und das Königliche Realgymnasium (heute Altstädter Grundschule) an der Lotter Straße.

Die Friedhofskapelle auf dem Hasefriedhof repräsentiert somit eine der wichtigsten Architekturphasen Osnabrücks und ist eines der wenigen erhaltenen Werke Richards. Sie steht, wie die beiden historischen Friedhöfe Osnabrücks, unter Denkmalschutz.

 

Hasefriedhof und Johannisfriedhof wurden 1808 außerhalb der damaligen Osnabrücker Stadtmauern angelegt. 1995 fanden die letzten Beisetzungen statt und Ende 2015 sollen die Friedhöfe entwidmet werden, d. h. sie verlieren ihren Status als Orte der Beisetzung. In der Folge werden sie als Parkanlagen mit Friedhofscharakter geführt.

Damit die Denkmäler, Mauern, Wege und Bäume auch weiterhin unterhalten und saniert werden können, wurde im Jahr 2013 die Stiftung „Historisches Bewahren denkmalgeschützter Friedhofskultur in Osnabrück“ gegründet. Treuhänderin der Stiftung ist die Bürgerstiftung Osnabrück.

 

Sie hat den Osnabrücker Modellbauer Paul Hahn mit dem Bau des Modells beauftragt. Das neue Kapellen-Modell hat nämlich noch eine andere Aufgabe: Spenden zu sammeln zum Erhalt der historischen Friedhöfe. Die Friedhofskapelle ist ein gutes Beispiel für den dringenden Finanzbedarf der historischen Bausubstanz, denn ihre Fassaden müssten dringend saniert werden.

 

Seinen ersten Auftritt hat das Modell am Sonntag, den 9. August 2015 beim Kulturspaziergang auf dem Osnabrücker Hasefriedhof. Dort gibt Gerhard Stengert ab 16 Uhr ein Konzert auf dem Marimbafon, außerdem besteht die Möglichkeit, sich über die Treuhandstiftung Friedhofskultur und über Erhalt und Zukunft der Kulturdenkmale Hase- und Johannisfriedhof zu informieren. Der Eintritt ist frei – doch es wird um Spenden gebeten, gerne in den Spendeneinwurf des neuen Architekturmodells.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.hasefriedhof-johannisfriedhof.de



Von links nach rechts: Modellbauer Paul Hahn, Hanna Dornieden (Bürgerstiftung), Axel Raue (Osnabrücker ServiceBetrieb), Ewald Gerding (Bürgerstiftung)








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