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Subheadline:  Erste Vorschläge für das Stadtentwicklungskonzept „Älterwerden in Osnabrück“ vorgestellt
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23.02.2015

(20.02.2015) S. Osnabrück. „Altersgerechte Städte sind für jeden ein Gewinn.“ Dieser Feststellung von Ursula Kremer-Preiß vom Kuratorium Deutsche Altershilfe konnten alle 130 Besucher im Ratssitzungssaal zustimmen. Was Osnabrück auf dem Weg zur altersgerechten Stadt machen muss, wurde am Mittwochabend bei der Vorstellung des Stadtentwicklungskonzeptes „Älterwerden in Osnabrück“ erläutert.

Seit Mai vergangenen Jahres hatte die Verwaltung mit Osnabrücker Experten und Bürgern in verschiedenen Veranstaltungen und Workshops die Stärken und Schwächen der Stadt erforscht und erste Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Deshalb sei die Abschlussveranstaltung zugleich der Anfang des nächsten Bausteins des Stadtentwicklungskonzeptes, sagte Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler in ihrem Grußwort.

Die Menschen werden immer älter. Vor allem in den klassischen Wohnstadtteilen gibt es einen deutlichen Überschuss an Menschen über 65: Haste, Schinkel-Ost, Voxtrup, Nahne, Sutthausen, Hellern und Westerberg. Einen besonders hohen Anteil an Hochbetagten über 80 stellen Haste, Schinkel-Ost, Nahne und Westerberg.

 Weil die Menschen, solange es geht, in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen, kommt der Entwicklung in den Quartieren eine besondere Bedeutung zu. Senioren brauchen ein barrierefreies Umfeld, in dem Läden, Ärzte, Banken und Bushaltestellen auf kurzen Wegen erreichbar sind. 

Das Thema Quartiersentwicklung soll nach Auskunft der Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung schon bei einer Veranstaltung am 23. April aufgegriffen werden.
Mehr als ein Viertel der Osnabrücker Bevölkerung hat eine Migrationsgeschichte. In Expertengesprächen mit Migrantenvereinen wurden die besonderen Bedürfnisse dieser Einwohner ermittelt. Als größte Hürde wurden dabei mangelnde Deutschkenntnisse genannt, die wiederum weitere Probleme nach sich ziehen. Deshalb sind die zahlreichen Angebote für ältere Menschen in Osnabrück den Migranten unbekannt. Nur der Ausbau muttersprachlicher Beratung könnte Abhilfe schaffen, heißt es im Konzept. Zugleich müsse sich die Pflege, ob ambulant oder stationär, interkulturell öffnen, um auf die spezifischen Bedürfnisse der Menschen aus anderen Kulturen eingehen zu können.

Während der Arbeit an dem Stadtentwicklungskonzept wurde nach Ansicht der Verwaltung von Experten und Fachleute bestätigt, dass Osnabrück angesichts der demografischen Entwicklung recht gut aufgestellt sei. Allerdings gab es auch Kritik, speziell an den Seniorenwochen. Die Veranstaltungen würden nur eine kleine Gruppe der Senioren ansprechen. Eine Neukonzeption der Seniorenwochen sei in Arbeit, teilte die Verwaltung mit.

Eines fehlt in der Aufzählung des vorgestellten Stadtentwicklungskonzeptes: das Thema Demenz. Es wurde, so heißt es in einem Nachwort aus dem Seniorenbüro, zwar in den Workshops mitdiskutiert, aber nicht vertieft. Demenz werde aber ein großes Thema der Zukunft sein und besonders bearbeitet werden.

Eine weitere Anmerkung aus dem Seniorenbüro sollte ebenfalls nicht unbeachtet bleiben: Alter ist nicht nur mit Problemen behaftet. Immer mehr Menschen suchen mit Beginn des Ruhestandes eine sinnvolle ehrenamtliche Tätigkeit. „Dies freiwillige Engagement ist für die Gesellschaft ein großer Gewinn“, stellt die Verwaltung fest.

Filmbeitrag  zum Stadtentwicklungskonzept auf  www.noz.de/osnabrueck
In ihrem Lebensumfeld brauchen alte Leute auch Sitzgelegenheiten für Pausen und Unterhaltungen. Foto: dpa

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 20.02.2015

 





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