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Subheadline: Bürger erfüllen Wünsche
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24.10.2013

Osnabrück. Wenn zu Weihnachten allerorten Geschenke verteilt werden, muss kein Kind in Osnabrück leer ausgehen. Die Aktionen „Kinder beschenken Kinder“ und „Kinderwünsche“ garantieren auch Familien mit wenig Geld eine schöne Bescherung.

Hinter den langjährigen Wohltätigkeitsprojekten, die seit 2012 in Teilen gemeinschaftlich durchgeführt werden, stehen die Freiwilligen-Agentur der Stadt und die Bürgerstiftung . Auf diese Weise sollen möglichst viele bedürftige Minderjährige erreicht werden. „Wer sieht, welche Glücksgefühle ein Geschenk bei Kindern und Jugendlichen auslöst, dem geht selbst das Herz auf", sagte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert bei der Vorstellung der diesjährigen Spendenaktionen am Mittwoch. Als Vater von drei eigenen Kindern und gelegentlich auch von Pflegekindern weiß das frisch gewählte Stadtoberhaupt dabei nur zu gut, wovon es spricht.

Über 2000 Geschenke

Die Aktion „Kinder beschenken Kinder" bedenkt Kinder bis zehn Jahre. Sie erhalten jeweils ein Präsent aus einem Fundus an Sachspenden, die Bürger zwischen dem 4. und 29. November an fünf Stellen (siehe unten) abgeben können. Vom 2. bis 20. Dezember können die Geschenke ebendort von Eltern ausgewählt und abgeholt werden. Bevorzugte Sachspenden seien neuwertiges und funktionsfähiges Spielzeug sowie gut erhaltene Bücher, erklärt Ulrich Freisel, Leiter der Freiwilligen-Agentur. Unerwünscht seien Kuschel- und Stofftiere - „aus hygienischen Gründen". Die Aktion „Kinder beschenken Kinder" besteht seit 2006 und geht laut Freisel auf die Idee einer Osnabrücker Bürgerin zurück. Inzwischen ziehe ein 15-köpfiges Team das Projekt professionell auf. So wurden im vergangenen Jahr nach Freisels Angaben weit über 2000 Geschenke verteilt, darunter wertvolle Dinge wie Fahrräder und eine elektrische Modelleisenbahn. Übrig gebliebene Sachspenden würden von der DEKRA-Akademie „Spielwerk" permanent an Hartz-IV-Empfänger weitergegeben.

Die 2012 neu aufgelegte Aktion „Kinderwünsche" der Freiwilligen-Agentur richtet sich vornehmlich an 11- bis 18-Jährige aus dem Kreis der Tafel-Kundschaft. Bei dem gleichnamigen Kooperationsprojekt der Bürgerstiftung , das seit 2010 existiert und auch außerhalb der Weihnachtszeit läuft, liegt die Altersgrenze bei 17 Jahren. Letzteres hat vor allem Heimkinder in Stadt und Landkreis im Visier sowie Kinder in ambulanter Familienbetreuung. Ausnahmslos allen wird jedoch ein Wunsch im Warenwert von bis zu 20 Euro erfüllt. Das Geld stammt aus einem Fonds der Bürgerstiftung, der sich aus finanziellen Zuwendungen von Privatleuten und Sponsoren speist sowie beispielsweise aus Erlösen des „Bürgerbrot"-Verkaufs . 2011 wurden für mehr als 18.000 Euro Geschenke gekauft, berichtet Ewald Gerding, Sprecher der Bürgerstiftung. 2012 betrug die Summe knapp 25.000 Euro. „Die Tendenz ist also stark steigend." Die Zahl der erfüllten Wünsche habe sich seit 2010 fast verdreifacht und lag zuletzt bei 730 .

Tränen der Rührung

Wunschzettel für die Aktion „Kinderwünsche" müssen bis zum 22. November in einen Sammelkasten bei der Osnabrücker Tafel eingeworfen werden. Ausgabe der Geschenke ist am 18. Dezember bei der Bürgerberatung (Bierstraße 32a). „Oft fehlt es an den einfachsten Dingen", berichtet Freisel. Töpfe, Teller, Torwarthandschuhe, aber auch ein Fußball und Füller fänden sich auf den Wunschzetteln wieder. Manche Wünsche würden ihm die Tränen in die Augen treiben, gesteht der Leiter der Freiwilligen-Agentur. Zuletzt habe sich ein Kind nichts sehnlicher gewünscht als eine Weihnachtsgans. Ein entsprechendes Sonderangebot aus dem Supermarkt-Prospekt klebte es gleich mit auf den Wunschzettel. Freisel: „Wenn man so etwas sieht, weiß man, worum es an Weihnachten geht."

Als Nachweis der Bedürftigkeit dient bei den Aktionen der Freiwilligen-Agentur der Osnabrück-Pass. Nach offiziellen Angaben verfügen gegenwärtig mehr als 2500 Kinder und Jugendliche über diesen Ausweis.

Weitere Informationen zu beiden Aktionen erteilen die Bürgerstiftung unter Telefon 0541/323-1000 oder per E-Mail an buergerstiftung@osnabrueck.de sowie die städtische Freiwilligen-Agentur (0541/323-4208, freisel@osnabrueck.de ).

Was das Herz begehrt: Verantwortliche und Beteiligte der Osnabrücker Aktionen "Kinderwünsche" und "Kinder beschenken Kinder" stellten im Rathaus ihre jährlichen Weihnachtsprojekte vor. Vorn im Bild Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (l.). Ulrich Freisel als Leiter der Freiwillengen-Agentur (M.) sowie Ewald Gerding von der Bürgerstiftung. Foto: Michael Gründel

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 24.10.2013






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