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Subheadline: Leben zwischen alten Gräbern
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02.09.2013

Osnabrück. Große, auffällige und eher kleine und gut versteckte Schätze gibt es mitten in der Stadt. Gräber berühmter Persönlichkeiten Osnabrücks, alte Bäume und stille Winkel kann man auf den beiden mehr als 200 Jahre alten Hase- und Johannisfriedhof entdecken. Diesen besonderen Kulturgenuss und die Möglichkeiten für Stille und Erholung zu erhalten, ist das Ziel der Treuhandstiftung „Historisches Bewahren denkmalgeschützter Friedhofskultur in Osnabrück“.

Mit dem Konzert eines Saxofonquartetts und der Enthüllung einer Informationstafel auf dem Hasefriedhof präsentierte die in diesem Jahr gegründete Stiftung ihre Arbeit. Unter dem Motto „Neues Leben zwischen alten Gräbern" stellten Klaus Lang, Vorsitzender der Bürgerstiftung, und Eva Güse, Abteilungsleiterin für Friedhöfe und Bestattungen der Osnabrücker Servicebetriebe, die aktuellen Projekte vor. Die Treuhandstiftung ist eine gemeinsame Gründung der Stadt Osnabrück und der Bürgerstiftung.

Neu sind zwei Informations-Flyer für einen Spaziergang über den Hase- und über den Johannisfriedhof. Damit können dort Besucher die Gräber berühmter Persönlichkeiten der Stadt finden und kurze Informationen über ihr Lebenswerk erhalten. Zum Beispiel liegt Friedrich Vordemberge-Gildewart, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, in der zweiten Abteilung auf dem Hasefriedhof. In diesem Jahr begeht Osnabrück seinen 50. Todestag mit Ausstellungen und weiteren Veranstaltungen. Weiter werden in diesen Flyern die Geschichte und die Kultur der Friedhöfe, die bis ins Jahr 1808 zurückgeht, erläutert. Erhältlich sind die Broschüren in der Tourismus-Information in der Bierstraße.

Dringend angewiesen ist die Treuhandstiftung auf weitere Spender und Stifter. So kostet die Sanierung von einem Quadratmeter Friedhofsmauer 400 Euro, ein Grabmal wieder aufzustellen 250 Euro und es zu reinigen 100 Euro. Wichtige Ziele für die Zukunft sind die Erneuerung der Wege und ihre Einbindung in das Nachbarschaftsleben. Auch Spenden, die einer besonderen Nutzung zugeführt werden, sind bei der Stiftung willkommen. So spendeten Bewohner des Paulusheims für den benachbarten Johannisfriedhof. Dafür gab es dort neue Wege, die barrierefrei sind und sich für Spaziergänge auch mit dem Rollator eignen. Auch Familien, die weiterhin den Unterhalt des denkmalgeschützten Grabes eines ihrer Vorfahren unterstützen möchten, und alle, denen das Grün, die Stille und die Denkmalkultur der alten Friedhöfe wertvoll ist, werden als Spender gesucht.

Ein Grabstein auf dem alten Hasefriedhof. Archivfoto: Jörn Martens

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 02.09.2013

 






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