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Subheadline: Schon mehr als 7000 Euro Spenden gesammelt
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10.08.2020

Osnabrück (31.07.2020). Die Osnabrücker Selbsthilfe-Initiative Kulturbrücke hat seit Mai mehr als 7000 Euro Spendengelder gesammelt, um vor allem soloselbständige Kulturschaffende zu unterstützen, die durch die Corona-Krise in Existenznot geraten sind. Ein Teil dieser Gelder wird in Kürze ausgeschüttet. Um weitere Spenden wird gebeten.

Brückenbauer für die Kultur: (von links) Sebastian Strauß, Wolfgang Beckermann, Sascha Göpel, Ulrike Burghardt, Patricia Mersinger, Marco Gausmann, Anke Bramlage und Brigitte Neumann.
Foto: Claudia Sarrazin


Kulturveranstaltungen finden mittlerweile wieder statt – wenn auch in anderer, reduzierter Form und aufgrund der Corona-Auflagen mit nur wenigen Zuschauern. Das Publikum freut das zwar ebenso wie die Künstler. Doch Einnahmen generieren lassen sich über die neuartigen, kleineren Ausstellungs- und Auftrittsmöglichkeiten kaum. Und schon gar nicht Löcher stopfen, die durch den monatelangen Stillstand in die Kassen gerade von freischaffenden und selbstständigen Solokünstlern gerissen worden sind und in vielen Fällen existenzbedrohende Auswüchse angenommen haben.

Dadurch, dass das öffentliche Leben langsam wieder hochgefahren werde, entstünde der Eindruck, dass nun „alles wieder gut“ sei, sagt Sascha Göpel. Und fügt schnell hinzu, dass dies ein Trugschluss und die Krise gerade für Künstler „noch lange nicht vorbei“ sei. Gemeinsam mit Sebastian Strauß hat er die Osnabrücker Kulturbrücke ins Leben gerufen – ein Verbund aus Akteuren der lokalen Kulturszene, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Spenden für Soloselbstständige und kulturelle Einrichtungen zu sammeln.

Kultur ist Vielfalt

Es ginge darum, die kulturelle Vielfalt in der Stadt in ihrer gesamten Bandbreite zu erhalten, sagt auch Anke Bramlage vom Projektbüro im städtischen Fachbereich Kultur, der sich der „Initiative aus der Kulturszene für die Kulturszene“ gemeinsam mit der Osnabrücker Bürgerstiftung, die ihr Konto zur Verfügung stellt, angenommen hat, um sie logistisch und organisatorisch professionell zu unterstützen – explizit auf rein ehrenamtlicher Basis, damit alle Spenden ohne jeglichen Abzüge oder Verwaltungskosten „zu 100 Prozent“ an die Kulturschaffenden weitergegeben werden können, betont Bramlage.

Bis dato sind mehr als 7000 Euro Spendengelder für die Kulturbrücke zusammengekommen. Die siebenköpfige Jury, die über die Ausschüttung der Gelder entscheidet, ist bewusst so heterogen zusammengesetzt, dass sie der vielfältigen Kulturszene Osnabrücks gerecht wird. Neben Bramlage, Fachbereichsleiterin Patricia Mersinger, Landeskulturberater und Ex-Lagerhallen-Chef Klaus Thorwesten sowie Ulrike Burghardt von der Bürgerstiftung ist etwa Jens Raddatz vom Bund Bildender Künstler (BBK) dabei, Marco Gausmann vom Verein Musikbüro oder die theateraffine stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses Brigitte Neumann. 

Einfaches Vorgehen

Nach dem Bewerbungsschluss für den seit dem 6. Juli laufenden ersten Durchgang am kommenden Samstag, dem 8. August, sollen die ersten 5000 Euro schnell und unkompliziert vergeben werden. Niederschwellig ist auch die Möglichkeit der Antragstellung über die Homepage der Kulturbrücke, wo ein entsprechend einfaches Formular auch digital verschickt werden kann. Im Fokus der Initiative stehen vorrangig soloselbstständige Kulturschaffende, deren Lebensmittelpunkt in Osnabrück zu verorten ist und die infolge der Corona-Krise in eine deutliche finanzielle Schieflage geraten sind.

Für Musiker, die monatelang nicht auftreten konnten, Fotografen, denen die Aufträge fehlten oder Künstler, die ohne Ausstellungen nichts verkaufen konnten, ist es nach wie vor schwierig, die finanziellen Einbußen zu kompensieren. Viele von ihnen stünden „vor dem Nichts und wissen nicht, wie es weitergeht“, berichten die Initiatoren der Kulturbrücke. Zudem sei in der Krise auch dem Publikum zunehmend bewusst geworden, „was uns ohne Kultur fehlt“, ergänzt Brigitte Neumann. Auch bereits symbolische oder kleinere Beiträge wie fünf oder zehn Euro würden helfen, betont Göpel: „Kleinvieh macht auch Mist“. Deshalb gibt es auf der Homepage der Kulturbrücke auch die Möglichkeit, dieser über einen Paypal-Link unmittelbar und digital Spenden zukommen zu lassen.

Antragsstellung und Spendenmöglichkeit über: kulturbruecke-os.de

Quelle: NOZ Online vom 31.07.2020 (Matthias Liedtke)






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