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Mit Mutter-Kind-Angeboten werden früh die richtigen Weichen gestellt – In der Gruppe sind neue Erfahrungen besonders spannend
„Wir hatten mehr Anmeldungen als Plätze“, freut sich Karina Kosbab, Sozialpädagogin im Heinz-Fitschen-Haus über die Resonanz auf das Angebot „Bewegungsspaß und gesunde Ernährung“, das 2017 vier Mal in Kooperation mit der Kinder-Bewegungsstadt (KiBS) stattfand. „Wir möchten die Mütter möglichst früh mit den Themen Bewegung und gesunde Ernährung vertraut machen. Hier merken sie schnell, dass ihren Kindern beides Spaß macht.“
Die meisten der Teilnehmerinnen kennen sich, für viele ist das Heinz-Fitschen-Haus eine vertraute Umgebung: „Ich komme oft zum Elterncafé“, berichtet eine junge Mutter, während sie mit der einen Hand den Kinderwagen wippt und mit der anderen ihrer kleinen Tochter aus der Jacke hilft. Die ist schon ganz gespannt darauf, was heute gespielt wird. Nach einigen „bewegten“ Begrüßungsliedern, bei denen alle mitmachen, teilt Karina Kosbab die Gruppe. Ältere Kinder gehen ins Obergeschoss, die Mütter bleiben mit den Kleinen im Toberaum. Dort kommt jetzt so richtig Bewegung ins Spiel: „Nehmt die Säckchen und lauft damit schnell zum Reifen“, fordert eine FSJlerin, die als tatkräftige Unterstützung die Veranstaltung begleitet, die Kinder auf. Sofort setzt großes Gewusel ein. Die Mütter sehen schmunzelnd zu: „Nachdem wir das erste Mal hier waren, haben wir auch einiges zu Hause nachgespielt. Wenn das Wetter zu schlecht für den Spielplatz ist, ist es gut, wenn man solche Spiele mit den Kindern in der Wohnung machen kann. Sie sind zufriedener, wenn sie sich bewegen.“
Einige Mütter kennen auch die „KiBS-Bewegungsfibel“, in der einfach umzusetzende Spiele für drinnen und draußen gesammelt wurden. „Viele der Mütter haben mir erzählt, dass sie einige der Spiele zu Hause mit den Kindern spielen“, berichtet Karina Kosbab. In der Fibel finden sich auch „Klassiker“. Die größeren Kinder spielen zum Beispiel „Der Plumpsack, der geht um“, bevor sie zum Bewegungs-Memory wechseln. Nach einer bewegten Stunde treffen sich alle zum gesunden Frühstück, das einige Mütter gemeinsam mit Karina Kosbab liebevoll vorbereitet und eingedeckt haben: „Es ist wichtig, so früh wie möglich die richtigen Weichen für Bewegung und gesunde Ernährung zu stellen“, erklärt Karina Kosbab. „Ich weiß aber, dass viele der Mütter hier ihre Kinder ohnehin gesund ernähren, die meisten kochen jeden Tag selbst, Fertiggerichte gibt es nicht.“ Auf Nachfrage bestätigen die Mütter, dass ihre Kinder auch in Kita oder Schule keine Schokoriegel, sondern belegte Brote, Gemüse und Obst mitnehmen. Auch beim Frühstück zu Hause stünden Brot, Wurst und Käse auf dem Tisch: „Aber hier ist es besonders schön, weil wir alle zusammen sitzen und die Kinder spielen können.“
Der Kreis ist bunt gemischt, doch die Frauen, so unterschiedlich ihre Herkunft auch ist, verbindet die Fürsorge für ihre Kinder. Und so kommen alle schnell miteinander ins Gespräch. „Mütter und Kinder treffen sich auch in der Kita, der Grundschule oder auf Spielplätzen. Es gibt also viele Gelegenheiten für weitere Bewegungsspiele“, so Karina Kosbab und sie ergänzt: „Vielleicht werden einige der Kinder auch einen der Schwimmkurse für Kinder aus sozial benachteiligten Familien besuchen, die mit den Spenden aus der ON-Weihnachtsaktion eingerichtet werden.“