Archiv

29.05.2015

Auf dem Weg zur ersten Million
Bürgerstiftung feiert 15-jähriges Bestehen und peilt neue Ziele an

(29.05.2015) mali Osnabrück. Unter dem Motto „Bewege deine Stadt“ hilft die Bürgerstiftung Osnabrück seit nunmehr 15 Jahren mit zahlreichen Projekten einer Vielzahl von Menschen, die Opfer von Konflikten, Armut oder sozialer Spaltung sind. Für die Zukunft hat sich die Stiftung ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. „Wir wollen das Jubiläum nutzen, um die Stiftung noch besser und breiter zu verankern“, betonte ihr Vorstandsvorsitzender Klaus Lang jetzt bei der 15. Stiftungsversammlung im Atrium der Firma Hellmann.

Zuvor hatte Stifter und Gastgeber Klaus Hellmann in einem aufschlussreichen Vortrag das Geschäfts- und Arbeitsmodell seiner Unternehmensgruppe skizziert und die rund 80 Teilnehmer zu einem Rundgang durch den Speicher 3 im Stadthafen eingeladen. Das als Bürogebäude neu konzipierte und genutzte Gebäude möchte der Hausherr als Ort neuer, flexibler Arbeitswelten verstanden wissen, der unter symbolischem Verzicht auf Wände auch die Mauern in den Köpfen öffnet – und bei „Free Seating“ (freier Platzwahl), einer vielschichtigen „Wohlfühlatmosphäre“ und einem papierlosen Büro eine fließende „Kommunikation von Mensch zu Mensch“ ermöglichen soll.

Insofern war der Ort gut gewählt für die 15. Stiftungsversammlung einer Institution, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, benachteiligte Menschen zu erreichen und zu unterstützen. Ob Kid Courage, das 2010 gestartete Integrationsprojekt „Handschlag“, die Aktion „Kinderwünsche“ für bedürftige Kinder und Jugendliche oder Projektideen für Flüchtlinge im Rahmen des neuen Förderschwerpunkts „Wir alle sind Osnabrück“ – für die Vielzahl von Aktivitäten hat sich das Kapital der zweitältesten Bürgerstiftung Niedersachsens seit ihrer Gründung 2000 stetig vervielfacht, wie Horst Baier als Vorsitzender des Stiftungsrates betonte.

Auch die Zahl der Stifter, ohne die dies alles nicht möglich wäre, habe sich „seit 2009 mehr als verdoppelt“, ergänzte Lang in seinem Jahresbericht. Am Ende des 15. Jahres wolle man bei einem Stiftungskapital von einer Million Euro, einem Spendenvolumen von mindestens 150 000 Euro und bei 150 Stiftern angekommen sein – und so noch mehr Möglichkeiten haben, „Geld, Zeit und Ideen einzubringen für sozialen Zusammenhalt, kulturelle Vielfalt und mehr Lebensqualität“.

Neue Stifter

Mit der Vorstellung von mehr als einem Dutzend neuen Stiftern, die Urkunden und Stiftungsnadeln erhielten, wurde diesbezüglich bereits der Weg geebnet. Schon heute erfüllt die Bürgerstiftung mit einem sehr großen Spendenaufkommen und einem hohen Aktivitätsniveau ihren Zweck im Bundesvergleich überdurchschnittlich. Die Stadt habe aber „noch Potenzial für mehr“, so Lang. Gerade an den Stellen, wo die Zuständigkeit von Staat und Kommunen an ihre Grenzen stoße, zähle ein „nachhaltiges und langfristiges Engagement der Bürger“, das überdies Spaß mache und jung halte. Die Stiftung biete dafür vielfältige Rahmenbedingungen und ein zuverlässiges Fundament: inhaltlich, organisatorisch und nicht zuletzt auch finanziell.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 29.05.2015